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#1
So sah mein gestriger Speiseplan aus:

UhrzeitLebensmittelMenge (g)Protein (g)Fett (g)KH (g)Energie (kcal)
9:20Galia-Melone4501040170
14:10Lammbrust (inkl. Knorpel)26543550700
Eigelb202.56070
Eierschale5
17:50Erdbeeren15010750
Heidelbeeren2901030130
21:00Rindfleisch26552180500
Knochenmark501450450
Eierschale5
Tagesgesamt10112477ca. 2.100

Damit habe ich mein Ziel, den Fettanteil zu reduzieren, erreicht: er liegt bei 61%. Allerdings kratzt am Abend mein Hals und ich fühle mich nicht wirklich wohl. Solche Symptome beobachte ich seit einiger Zeit nach dem Verzehr "größerer" Mengen Kohlenhydrate. Wobei es gefühlt immer weniger Kohlenhydrate braucht, um diese Symptome auszulösen.
#2
Dass auch der Kohlenhydratkonsum mit hineinspielen könnte, halte ich durchaus für möglich. Bei so niedriger Zufuhr muss die Gluconeogenese ja zuverlässig mitlaufen – und da ist es nur logisch, dass ein Teil des aufgenommenen Proteins ,,verbraucht" wird, statt für Aufbau und Reparatur zur Verfügung zu stehen.

Mein gestriger Speiseplan hatte einen Fettanteil von ca. 76 % der Gesamtkalorien, der Proteinanteil lag bei etwa 24 %. Das entspricht einer typischen karnivoren Hochfett-Ernährung (75–80 % Fettkalorien ist häufiges Ziel z. B. bei ,,PKD" oder ,,keto carnivore"). Ich möchte den Anteil jetzt auf 65-75% senken und schauen, was dann passiert.

Das Rinderfett ist sicherlich nicht schlechter als andere Fettarten, es war einfach nur zu viel. Und weil mir Knochenmark eigentlich besser schmeckt als das reine Fett und auch von seiner Zusammensetzung sehr viel komplexer ist, lasse ich halt das Fett weg. Knochenmark besteht halt nicht nur aus Fett, aus enthält auch etwas Protein, ist reich an Mikronährstoffen und enthält beispielsweise Stammzellen.
#3
Wie hoch war bei deinem gestrigen Speiseplan der Fettanteil?

Und vor allem: Was könnte das Rinderfett negativ von anderen Fettarten unterscheiden?
#4
Liebe Susanne,

daran, dass ich auch jahreszeitlich bedingt derzeit nicht besonders scharf auf Knochenmark bin, habe ich noch gar nicht gedacht. Es klingt in jedem Fall plausibel. Das Fett an sich wird allerdings keine Wassereinlagerungen verursacht haben; nach meiner Erfahrung ist es der fehlende "Ausgleich" des Fettes durch Protein. Knochenmark ist jedenfalls bei fehlendem Proteinausgleich ein sicherer Auslöser. Bei Walnüssen könnte der Proteinanteil evtl. ausreichend sein, bei Macadamia- und Pekannüssen war er es, glaube ich, nicht.

Der Zusammenhang der Wassereinlagerungen mit Protein wurde im übrigen durch die Bestimmung des Albuminwertes im Blut nachgewiesen. Als ich die Einlagerungen hatte, war er zu niedrig; nachdem sie dank höherem Proteinkonsums verschwunden waren, war der Albuminwert wieder normal. Möglicherweise spielt aber auch mein seit einiger Zeit konsequent niedriger Zucker- bzw. Kohlenhydratkonsum eine  Rolle, denn das Phänomen ist erst aufgetreten, nachdem ich diesen durchgängig begrenzt hatte (auf 50 bis 60 g pro Tag). Möglicherweise wird also ein Teil des Proteins auf die Gluconeogenese verwendet. Dieser Zusammenhang könnte aber Zufall sein, da die Begrenzung zeitlich mit anderen Veränderungen der Ernährung zusammenfiel, wie insbesondere den häufigeren Konsum von Markknochen. 
#5
Liebe Anne,
angeregt durch unseren Austausch habe ich meinen Fettkonsum doch noch einmal kritisch hinterfragt. Wassereinlagerungen konnte ich bei mir zwar nicht beobachten – aber bei genauem Hinschauen ist mir aufgefallen, dass mein Leistungsvermögen sich seit dem regelmäßigen Verzehr von Rinderfett eindeutig verschlechtert hat. ChatGPT hat mir zu meinem gestrigen Speiseplan (ohne Rinderfett) Folgendes rückgemeldet:

ZitatDu hast heute eine ausgewogene, hochwertige fleischbasierte Rohkost zu dir genommen, die:
deinen Proteinbedarf sicher deckt (und übertrifft),
ausreichend Energie liefert, ohne Zubereitung oder Mischung,
deine Kalziumversorgung hervorragend abdeckt durch Eierschale.

Optimierung (nur bei Bedarf):
Wenn du Schweregefühl, Leistungseinbrüche oder verlangsamte Regeneration bemerkst, wäre ein kleinerer Fettanteil oder eine leichtere Abendmahlzeit ein möglicher Anpassungspunkt.

Da ich an Optimierung immer interessiert bin, werde ich testweise nicht nur das Rinderfett weglassen, sondern auch den Konsum von Markknochen reduzieren. Vielleicht kann ich ja bald auch berichten, dass ich mich wieder fitter fühle – ich bin gespannt!
#6
Liebe Anne,
sehr gut, dass du dich mit mehr Protein fitter fühlst, das klingt nach einer richtig guten Grundlage für den Sommer!  8)

Ich habe übrigens auch vor, meinen Fettkonsum über die Sommermonate etwas zu reduzieren. Der Appetit verändert sich ja oft mit der Jahreszeit – und es fühlt sich stimmig an, dem ein Stück weit zu folgen.
#7
Knochenmark lasse ich vorerst fort... Wird wohl eine Weile dauern, bis ich mich wieder "trauen" werde, es zu essen.
#8
Derzeit esse ich "brav" genügend Protein, insofern kann bzw. will ich nicht experimentieren. Mit genügend Protein fühle ich mich allgemein deutlich besser, bin vor allem körperlich viel fitter, die Muskeln regenerieren schneller usw. Der Sommer kann also kommen!
#9
Liebe Anne, deine Hypothese ist aus ernährungsphysiologischer Sicht sehr gut nachvollziehbar. Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, dass der menschliche Körper auf einen generellen Nahrungsmangel mit hormonellen Anpassungen reagiert – insbesondere durch die vermehrte Ausschüttung von Glukagon, Adrenalin und Cortisol, die katabole Prozesse aktivieren, also unter anderem die Mobilisierung von Körperfett und Muskeleiweiß ermöglichen. Diese Prozesse setzen in der Regel jedoch nur dann ein, wenn ein kalorisches Defizit vorliegt. Wird dagegen ausreichend Energie zugeführt, aber das Proteinangebot bleibt niedrig, kann es zu einem funktionellen Mangel an essenziellen Aminosäuren kommen, ohne dass die genannten hormonellen Ausgleichsmechanismen anspringen.

In diesem Fall sind Symptome wie Leistungsminderung, Flüssigkeitsretention oder Veränderungen der Körperzusammensetzung möglich – insbesondere, wenn die Ernährung über längere Zeit stark fettbetont und proteinarm ist. Einige Beobachtungen deuten darauf hin, dass reines Fett – wie z. B. Knochenmark – bei sehr niedrigem Proteingehalt in größerer Menge konsumiert, zu einer Art ,,pseudoüberernährtem Mangelzustand" führen kann: energiereich, aber unvollständig in der Versorgung mit Baustoffen.

Evolutionsbiologisch betrachtet dürfte deine Vermutung zutreffen: Mageres Fleisch war vermutlich in der Altsteinzeit leichter verfügbar als Fett, da Wildtiere saisonal sehr unterschiedliche Fettreserven aufwiesen. Daher war Fett hochgeschätzt und wurde bevorzugt verzehrt – gleichzeitig jedoch meist zusammen mit eiweißreichen Geweben wie Muskelfleisch oder Innereien. Reine Fettkost ohne begleitendes Protein war wohl die Ausnahme und entsprach nicht dem typischen Beuteschema.

Die empfohlene Mindestzufuhr von 0,8 g Protein/kg Körpergewicht (bezogen auf Normalgewicht) stellt tatsächlich nur die unterste Grenze für Gesunde ohne Mehrbedarf dar. Bei körperlicher Aktivität oder einseitiger Ernährung (mit überwiegend Fett oder Kohlenhydraten) kann der tatsächliche Bedarf deutlich höher liegen.

Ein Vergleich verschiedener Fettquellen wäre tatsächlich hilfreich, um festzustellen, ob das beobachtete Phänomen konsistent oder spezifisch an bestimmte Nahrungsmittel gebunden ist.
#10
Leider habe ich nicht festgehalten, wie hoch der Fettanteil war, und kann es auch kaum einschätzen. Jedenfalls blieb mein Proteinkonsum oft erheblich unter dem empfohlenen Minimum von 0.8 Gramm Protein pro kg Körpergewicht (obwohl ich z. T. Sport in Form von Bergwanderungen o. dgl. mache). Einfach, weil ich insgesamt sehr wenig Fleisch esse.

Meine Hypothese ist, dass, wenn ich allgemein zu wenig esse (gemessen am kalorischen Tagesbedarf), bestimmte Hormone ausgeschüttet werden, die eine Mobilisierung von Reserven, inklusive Muskeleiweiß, ermöglichen. Dass aber die Voraussetzung für die Ausschüttung dieser Hormone ein allgemeiner Nahrungsmangel ist, so dass sie NICHT ausgeschüttet werden, wenn ich genügend Kalorien (via Fett) esse.

Wenn das stimmt, hätte ich nur die Wahl, entweder genügend Protein mit der Nahrung zu mir zu nehmen oder ein "Teilfasten" zu veranstalten... In der Steinzeit, so schätze ich, gab es wohl eher einen Mangel an Fett als an Protein, da man ja auf die Jagd ging?

Nein, ich habe die Fettquellen nicht miteinander verglichen. Ich denke, das Phänomen trat vor allem nach viel Knochenmark auf. Vermutlich, weil dieses so gut wie kein Protein enthält.