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#31
Deine Beobachtungen decken sich gut mit meinen. Eine mögliche Erklärung wäre eine kurzfristige immunologische Reaktion: Ein höherer Blutzuckerspiegel kann die Funktion bestimmter Immunzellen (vor allem neutrophiler Granulozyten) messbar beeinträchtigen – teils schon innerhalb von Stunden.
 
Auch Entzündungsmarker steigen unter Zuckereinfluss manchmal leicht an. Das könnte erklären, warum sich allergieähnliche oder ,,erkältungsartige" Symptome so schnell zeigen – und ebenso schnell wieder verschwinden, wenn die Kohlenhydrate wegbleiben. Dass Nüsse unabhängig davon Symptome auslösen, halte ich ebenfalls für gut möglich – etwa durch natürliche Allergene oder biogene Amine.
#32
Das Phänomen, dass durch höheren Kohlenhydratkonsum Erkältungssymptome befördert oder sogar ausgelöst werden, ist mir sehr vertraut! Jetzt im Sommer kann ich durch einen nicht-ketogenen Kohlenhydratkonsum (d. h. in jedem Fall, wenn er größer als 60 g pro Tag ist) zudem mit 100%iger Zuverlässigkeit Heuschnupfensymtpome auslösen. Wobei ich heftige Allergien natürlich auch schon hatte, bevor ich irgendwelche Ernährungsexperimente machte. Ich sehe es aber positiv, dass mir der latente Heuschnupfen immer wieder aufzeigt, welche Ernährung, für mich zumindest, am gesündesten ist. Solange ich mich ketogen ernähre, bin ich symtpomfrei. Bei starker Überlastung mit Nüssen bekomme ich u. U. ebenfalls leichte Heuschnupfensymptome. Ich war mir zunächst nicht sicher, ob dies vielleicht am Kohlenhydratanteil der Nüsse liegt, tendiere aber zu der Annahme, dass sie per se ebenfalls Heuschnupfen befördern können.
#33
So sah mein gestriger Speiseplan aus:

UhrzeitLebensmittelMenge (g)Protein (g)Fett (g)KH (g)Energie (kcal)
9:20Galia-Melone4501040170
14:10Lammbrust (inkl. Knorpel)26543550700
Eigelb202.56070
Eierschale5
17:50Erdbeeren15010750
Heidelbeeren2901030130
21:00Rindfleisch26552180500
Knochenmark501450450
Eierschale5
Tagesgesamt10112477ca. 2.100

Damit habe ich mein Ziel, den Fettanteil zu reduzieren, erreicht: er liegt bei 61%. Allerdings kratzt am Abend mein Hals und ich fühle mich nicht wirklich wohl. Solche Symptome beobachte ich seit einiger Zeit nach dem Verzehr "größerer" Mengen Kohlenhydrate. Wobei es gefühlt immer weniger Kohlenhydrate braucht, um diese Symptome auszulösen.
#34
Dass auch der Kohlenhydratkonsum mit hineinspielen könnte, halte ich durchaus für möglich. Bei so niedriger Zufuhr muss die Gluconeogenese ja zuverlässig mitlaufen – und da ist es nur logisch, dass ein Teil des aufgenommenen Proteins ,,verbraucht" wird, statt für Aufbau und Reparatur zur Verfügung zu stehen.

Mein gestriger Speiseplan hatte einen Fettanteil von ca. 76 % der Gesamtkalorien, der Proteinanteil lag bei etwa 24 %. Das entspricht einer typischen karnivoren Hochfett-Ernährung (75–80 % Fettkalorien ist häufiges Ziel z. B. bei ,,PKD" oder ,,keto carnivore"). Ich möchte den Anteil jetzt auf 65-75% senken und schauen, was dann passiert.

Das Rinderfett ist sicherlich nicht schlechter als andere Fettarten, es war einfach nur zu viel. Und weil mir Knochenmark eigentlich besser schmeckt als das reine Fett und auch von seiner Zusammensetzung sehr viel komplexer ist, lasse ich halt das Fett weg. Knochenmark besteht halt nicht nur aus Fett, aus enthält auch etwas Protein, ist reich an Mikronährstoffen und enthält beispielsweise Stammzellen.
#35
Wie hoch war bei deinem gestrigen Speiseplan der Fettanteil?

Und vor allem: Was könnte das Rinderfett negativ von anderen Fettarten unterscheiden?
#36
Liebe Susanne,

daran, dass ich auch jahreszeitlich bedingt derzeit nicht besonders scharf auf Knochenmark bin, habe ich noch gar nicht gedacht. Es klingt in jedem Fall plausibel. Das Fett an sich wird allerdings keine Wassereinlagerungen verursacht haben; nach meiner Erfahrung ist es der fehlende "Ausgleich" des Fettes durch Protein. Knochenmark ist jedenfalls bei fehlendem Proteinausgleich ein sicherer Auslöser. Bei Walnüssen könnte der Proteinanteil evtl. ausreichend sein, bei Macadamia- und Pekannüssen war er es, glaube ich, nicht.

Der Zusammenhang der Wassereinlagerungen mit Protein wurde im übrigen durch die Bestimmung des Albuminwertes im Blut nachgewiesen. Als ich die Einlagerungen hatte, war er zu niedrig; nachdem sie dank höherem Proteinkonsums verschwunden waren, war der Albuminwert wieder normal. Möglicherweise spielt aber auch mein seit einiger Zeit konsequent niedriger Zucker- bzw. Kohlenhydratkonsum eine  Rolle, denn das Phänomen ist erst aufgetreten, nachdem ich diesen durchgängig begrenzt hatte (auf 50 bis 60 g pro Tag). Möglicherweise wird also ein Teil des Proteins auf die Gluconeogenese verwendet. Dieser Zusammenhang könnte aber Zufall sein, da die Begrenzung zeitlich mit anderen Veränderungen der Ernährung zusammenfiel, wie insbesondere den häufigeren Konsum von Markknochen. 
#37
Liebe Anne,
angeregt durch unseren Austausch habe ich meinen Fettkonsum doch noch einmal kritisch hinterfragt. Wassereinlagerungen konnte ich bei mir zwar nicht beobachten – aber bei genauem Hinschauen ist mir aufgefallen, dass mein Leistungsvermögen sich seit dem regelmäßigen Verzehr von Rinderfett eindeutig verschlechtert hat. ChatGPT hat mir zu meinem gestrigen Speiseplan (ohne Rinderfett) Folgendes rückgemeldet:

ZitatDu hast heute eine ausgewogene, hochwertige fleischbasierte Rohkost zu dir genommen, die:
deinen Proteinbedarf sicher deckt (und übertrifft),
ausreichend Energie liefert, ohne Zubereitung oder Mischung,
deine Kalziumversorgung hervorragend abdeckt durch Eierschale.

Optimierung (nur bei Bedarf):
Wenn du Schweregefühl, Leistungseinbrüche oder verlangsamte Regeneration bemerkst, wäre ein kleinerer Fettanteil oder eine leichtere Abendmahlzeit ein möglicher Anpassungspunkt.

Da ich an Optimierung immer interessiert bin, werde ich testweise nicht nur das Rinderfett weglassen, sondern auch den Konsum von Markknochen reduzieren. Vielleicht kann ich ja bald auch berichten, dass ich mich wieder fitter fühle – ich bin gespannt!
#38
Liebe Anne,
sehr gut, dass du dich mit mehr Protein fitter fühlst, das klingt nach einer richtig guten Grundlage für den Sommer!  8)

Ich habe übrigens auch vor, meinen Fettkonsum über die Sommermonate etwas zu reduzieren. Der Appetit verändert sich ja oft mit der Jahreszeit – und es fühlt sich stimmig an, dem ein Stück weit zu folgen.
#39
Knochenmark lasse ich vorerst fort... Wird wohl eine Weile dauern, bis ich mich wieder "trauen" werde, es zu essen.
#40
Derzeit esse ich "brav" genügend Protein, insofern kann bzw. will ich nicht experimentieren. Mit genügend Protein fühle ich mich allgemein deutlich besser, bin vor allem körperlich viel fitter, die Muskeln regenerieren schneller usw. Der Sommer kann also kommen!