Rohkost mit einem überwiegenden Anteil tierischer Lebensmittel

Begonnen von Susanne, 07. Februar 2024, 18:42:02

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Susanne

Ich habe vor zwei Tagen meinen Speiseplan dem "Ernährungswissenschaftler" ChatGPT vorgelegt und gefragt, was er davon hält. Das war die Antwort:

Stärken:
  • Sehr nährstoffdicht, viele bioverfügbare Mikronährstoffe
  • Gute Struktur mit klaren Verdauungsfenstern
  • Geringe Insulinbelastung
  • Knochenelemente (Knorpel, Mark, Eierschale) für Remineralisierung
  • Fruchtanteil liefert Antioxidantien und Ballaststoffe

Potenzielle Schwachstellen (individuell zu prüfen):
  • Hoher Fettanteil bei moderater Proteinmenge – auf körperliche Reaktion achten
  • Kein grünes Blattgemüse oder Wildpflanzen: Magnesium, Kalium, sekundäre Pflanzenstoffe könnten knapp werden
  • Vitamin C nur aus Beeren – bei sehr geringer Gesamtzufuhr ausgleichen oder variieren
  • Dauerhafte Eierschalen-Zufuhr: Bioverfügbarkeit des Calciums kann schwanken, auf Zeichen einer Überversorgung achten

Am nächsten Tage habe ich daraufhin zusätzlich zu Fleisch und Beeren 5 Gramm Dr. Jakobs-Basenpulver, 10 Gramm Baobab-Pulver und etwas Petersilie zu mir genommen. So sieht die Bewertung aus:

Was heute gut abgestimmt ist:
  • Kaliumversorgung: Durch Basenpulver, Baobab, Beeren, Aprikosen und Petersilie sehr gut gedeckt – der Elektrolythaushalt dürfte stabil gewesen sein.
  • Makronährstoffe: Fettbetont und ketogen, ausreichend Eiweiß, wenige Kohlenhydrate (hauptsächlich aus Früchten).
  • Säure-Basen-Haushalt: Unterstützt durch Basenpulver und Eierschale – sinnvoll bei fleischreicher Ernährung.

Langfristige Hinweise:
  • Magnesium: Möglicher Engpass, da Fleisch und Beeren wenig liefern. Evtl. Ergänzung durch Wildgrün (z. B. Brennnessel) oder Magnesiumcitrat bei Symptomen wie Muskelzucken.
  • Vitamin C: Himbeeren, Aprikosen und Baobab liefern einiges – regelmäßig ergänzen (z. B. mit Sanddorn, Hagebutte, Wildpflanzen).
  • Ballaststoffe: Heute gut, vor allem durch Früchte und Baobab. Achte weiterhin auf Vielfalt für die Darmflora.
  • Mikronährstoff-Rotation: Wenn häufig dieselben Fleischsorten gegessen werden, kann Abwechslung (Wild, Innereien, Fisch) langfristig sinnvoll sein.
  • Instinktive Grenzen bei Pulvern: Auch bei Basenpulver oder Baobab lohnt es sich, auf innere Signale zu achten – oft kündigt sich ein Ende der ,,Ziehzeit" ganz natürlich an.

Der "Zufall" wollte es, dass ich heute Nacht Wadenkrämpfe hatte (kommt immer wieder einmal vor!), ein Zeichen, dass die Versorgung mit Magnesium tasächlich grenzwärtig ist. Ich werde daher in den nächsten Tagen Magnesiumöl transdermal anwenden und eventuell abends mit Magnesiumglycinat oral ergänzen. Mal schauen, ob das hilft. Ansonsten will ich aber nicht viel an meiner fleischbasierten Ernährung ändern, da ich mich immer noch sehr wohl damit fühle.
Einmal roh, immer roh 🤩

Susanne

#16
So sah meine Ernährung in der Woche vom 24. bis 30 Juni aus:

Die tägliche Basis bildeten Fleisch und Fett vom Lamm oder Rind, ergänzt durch Knochenmark, gelegentlich Eigelb sowie kleine Mengen an Wildpflanzen, Kräutern und Beeren.

Die Kaliumzufuhr lag an allen Tagen bei etwa 4.000–4.500 mg – getragen durch Basenpulver, Beeren, Wildgrün, Petersilie und Fleisch. Ergänzend habe ich täglich Magnesiumöl verwendet (meist 40–60 Sprühstöße), was sich in Kombination mit Kalium und Salz sehr positiv auf mein körperliches Befinden ausgewirkt hat. Muskelkrämpfe traten keine mehr auf.

Seit ein paar Tagen stehen wieder Wildkräuter auf meinem Speiseplan: Wilde Malve, Brennnessel, Taubenkropf-Leimkraut, Löwenzahn, Wilder Spinat, Wiesen-Bocksbart und andere Wildkräuter sorgten für Bitterstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und eine angenehme geschmackliche Abwechslung.

Der Fettanteil war hoch, Kohlenhydrate kamen ausschließlich aus Beeren und lagen konstant niedrig – vermutlich bin ich durchgehend in Ketose geblieben. Die Verdauung war wie schon seit Monaten ausgezeichnet.

Fazit: Ich mache erst einmal weiter so.  :)
Einmal roh, immer roh 🤩

Anne

Interessant! Auf die Idee, die KI meine Ernährung analysieren zu lassen, bin ich noch nicht gekommen.

Inwiefern haben sich die Mineralstoff-Ergänzungen positiv auf dein körperliches Befinden ausgewirkt? Welche Veränderungen stellst du fest?

Wie man wohl in der Steinzeit den Bedarf gedeckt hat?

Anne

Tatsächlich hatte ich kürzlich einen nächtlichen Wadenkrampf. Einen solchen hatte ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr. Ich fragte mich, ob dies mit einem Urlaubsaufenthalt zusammenhing, bei dem ich ausschließlich (und wegen der sehr hohen Temperaturen reichlich) gefiltertes Wasser getrunken hatte. Zudem hatte ich in letzter Zeit Gemüse stark vernachlässigt und so gut wie gar nicht mehr gegessen...

Anne

Laut KI fehlt bei mir schlicht Natrium. Nichts leichter als das: Ich habe Meersalz gelutscht und Algen gegessen! Magnesium sollte bei mir in Nüssen reichlich vorhanden sein. Angeblich kann ein Natriummangel Wadenkrämpfe verursachen.

Susanne

Hallo Anne, du fragst, inwiefern sich die Mineralstoffergänzungen positiv auf mein körperliches Befinden ausgewirkt haben. Das Wichtigste: Die nächtlichen Muskelkrämpfe, die seit Jahren immer wieder auftreten, sind nicht mehr so stark und auch weniger häufig. Ganz weg sind sie noch nicht, deswegen werde ich weiterhin Magensium ergänzen. Mein Problem mit den Muskelkrämpfen kann übrigens noch durch die hohe Aufnahme von Kalzium (ich esse ja regelmäßig Eierschalen) begünstigt worden sein: Das Verhältnis Ca:Mg über die Nahrung ist bei bei mir oft >30:1. Das ist deutlich über dem empfohlenen Verhältnis von ca. 2:1.

Ein Ungleichgewicht zugunsten von Kalzium kann die Magnesiumresorption hemmen, nervöse Reizbarkeit oder Muskelkrämpfe fördern und Magnesiumbedarf erhöhen, da Kalzium auf zellulärer Ebene Gegenspieler ist.

In Nüssen ist zwar viel Magnesium, allerdings ist die Bioverfügbarkeit nicht optimal, wenn sie einen hohen Anteil von Phytinsäure besitzen. Der ist besonders hoch in Mandeln, Haselnüssen, Cashews und Paranüssenbesitzen. Um die Aufnahme zu verbessern, ist es gut, die Nüsse vorher einzuweichen. Habe ich früher oft gemacht, aber aktuell esse ich ja keine Nüsse!

Natrium nehme ich auch seit meiner Umstellung auf Rohkost regelmäßig zu mir. Früher aus Meerwasser, mittlerweile in Form von Himalaya-Salz. Laut KI ist die Menge zwar zu klein, aber da ich kaum schwitze, denke ich, dass die kleine Menge für mich passt.
Einmal roh, immer roh 🤩

Anne

Hallo Susanne, ich habe inzwischen mein Nahrungsspektrum wieder etwas erweitert: Gemüse eingekauft und festgestellt, dass ich zurzeit völlig verrückt auf Broccoli bin; Brennesseln gesammelt, um eine Art "Tee" im Kaltansatz daraus herzustellen (der mir immer sehr gut schmeckt), Algen eingeweicht...

Susanne

Gemüse zieht mich weiterhin nicht an, aber Wildkräuter stehen zurzeit regelmäßig in kleinen Mengen auf meinem Speiseplan. Eine "Wiederentdeckung" sind die Blätter des Blauen Lattichs, sie schmecken angenehm bitter. Im Gegensatz zu Löwenzahnblättern, die sind mir aktuell zu bitter!
Einmal roh, immer roh 🤩

Susanne

Seit einigen Wochen hatte ich immer wieder mit nächtlichen Wadenkrämpfen zu kämpfen – trotz rohköstlicher, eiweiß- und mineralstoffreicher Ernährung. Die gezielte Magnesiumsupplementierung (oral + transdermal) brachte spürbare Besserung, aber erst ein später durchgeführter Vitamin-D-Selbsttest machte das Bild vollständig: Ein deutlich zu niedriger Wert (20 ng/ml) ließ mich tiefer recherchieren – und ich stieß auf den Zusammenhang, dass Magnesium als Cofaktor notwendig ist, damit Vitamin D überhaupt im Körper aktiviert werden kann.

Diese Erkenntnis war für mich ein Aha-Moment – und erklärt rückblickend, warum meine Symptome nicht allein durch Magnesiummangel zu erklären waren. Ich habe meine Erfahrungen und Schlussfolgerungen in einem Erfahrungsbericht festgehalten:

👉 Bericht: Muskelkrämpfe, Magnesium und ein überraschender Vitamin-D-Mangel

Vielleicht hilft es ja jemandem mit ähnlichen Symptomen oder Fragen zur Mikronährstoffversorgung unter Rohkost.
Einmal roh, immer roh 🤩