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#11
Liebe Susanne, für mich bestätigt sich immer wieder, dass ein zu hoher Fettanteil in der Ernährung, der nicht durch entsprechenden Proteinkonsum "ausgeglichen" wird, kontraproduktiv ist. Ich fühle mich dann nicht so wohl oder entwickle im Extremfall sogar leichte Wassereinlagerungen (bei langem Sitzen in Füßen/Unterschenkeln). Durch Knochenmark kann man den Fettkonsum durchaus in die Höhe treiben, während man zugleich praktisch kein Protein zu sich nimmt. Du hast dich ja mit einer karnivoren Ernährung beschäftigt. Haben diese Beobachtung auch schon andere gemacht? Hast du anderswo schon einmal davon gelesen oder gehört? Das Problem tritt übrigens nicht auf, wenn ich generell zu wenig esse und sich der Körper das fehlende Protein offenbar aus seinen Reserven (Muskeln?) holen kann. Und natürlich tritt das Problem ebenfalls nicht auf, wenn ich genügend Protein esse.
#12
Seit der Lektüre "Böses Gemüse" von Dr. Steven R. Gundry lag es mir am Herzen, für das Rohkost-Wiki einen Artikel über "Gemüse in der Rohkost" zu schreiben. Heute habe ich ihn veröffentlicht:


PS: Im Laufe der letzten Tage sind außerdem zahlreiche neue Pflanzenartikel entstanden. Bei Interess gerne im Wiki auf "Letzte Änderungen" klicken. Alle neuen Artikel haben ein "N" vor ihrem Eintrag.
#13
Rohkost im Alltag / Antw:Ernährung roh, Körper roh
Letzter Beitrag von Susanne - 20. Mai 2025, 14:20:06
Es ist faszinierend, wie du immer wieder flexibel deine Ernährungsbasis anpasst, je nachdem, was dir gerade zur Verfügung steht. Du bist ein echter, urzeitlicher Überlebenskünstler!

Was mir an deinem Ansatz gefällt, ist die praktische Seite: Du nutzt den "Fleischnachschub" bestens aus, und das klingt nach einer sehr effektiven Methode, deinen Vorrat zu verwalten.

Ich muss allerdings gestehen, als erfolgreiche Jägerin bin ich glücklicherweise nie auf "Notnahrung" angewiesen und kann mein Menü immer nach Lust und Laune gestalten. Ich betrachte das als Vorteil, aber deine Lebensweise ist sicherlich die ursprünglichere.
#14
Rohkost im Alltag / Antw:Ernährung roh, Körper roh
Letzter Beitrag von Manfred - 20. Mai 2025, 12:36:25
Es ist nicht das erste Mal, daſs ich meine Ernährungsbasis wegen veränderter Lebensmittel-Verfügbarkeit ändere.
 Hat es eben in der wegen Aufgebrauchthaben von Fleisch kürzlich auf Pflanzen-Basis umgestellten Ernährung sich noch abgezeichnet, daſs die Anzahl meiner täglichen Mahlzeiten ällmählich wieder zunehmen wird, so wird heute ein unerwartet früher Nachschub von Fleisch die erneute Umstellung auf Fleisch-Basis bewirken, wodurch ich sofort erneut wieder völlig in den Rythmus nur weniger Tagesmahlzeiten kommen werde.

Das Wechseln der nutritiven Lebewesensreich-Basis gefällt mir aus 3erlei Gründen:
⒈ begünstigt das Steigern des Fleischbedarfs infolge pflanzen‑basierter Ernährung mir sehr rechtzeitiges Verbrauchenkönnen unerwartet und preisgünstig bekommen habender Fleisch-Großmengen,
⒉ führte unter kräuter- und maikäfer-basierten Wildnisdiäten auch der Verzehr eines verunglückten Vogels zu deutlich weniger oder kürzeren Tagesmahlzeiten, und
⒊ war das Jagdglück während des Früh-Paläolithikums sicherlich sehr unregelmäßig.
#15
Rohkost im Alltag / Antw:Ernährung roh, Körper roh
Letzter Beitrag von Susanne - 18. Mai 2025, 18:16:23
Was ich voll und ganz bestätigen kann, ist deine Beobachtung zur Kombination aus fleischbasierter Rohkost und verlängerten Fastenzeiten: Seit ich mich überwiegend von Fleisch, Fett und Mark ernähre, fällt mir das intermittierende Fasten nicht nur leicht – es ergibt sich ganz natürlich. An manchen Tagen esse ich nur eine Mahlzeit. Interessanterweise sind auch die während einer Mahlzeit verzehrten Mengen kleiner geworden.

Ein Hungergefühl, wie ich es aus früheren Zeiten kannte, tritt kaum mehr auf. Eher kommt eine tiefe, ruhige Leere, die nicht drängt, sondern klar signalisiert: Jetzt wäre Nahrung sinnvoll – aber nicht zwingend.

Diese Form der Sättigung, die durch tierische Rohkost erreicht wird, empfinde ich als sehr stabilisierend – nicht nur physisch, sondern auch emotional. Ich fühle mich damit zentrierter, klarer und weniger anfällig für Reize von außen. Das ständige Denken ans Essen wie nach einer reinen Früchtemahlzeit ist weitgehend verschwunden. Auch das Gefühl, man ,,müsse etwas essen, weil es Zeit ist", hat sich aufgelöst.

Interessant fand ich deinen Satz: ,,Der Fleischverzehr scheint mir die 15-stündige Ganzfastenzeit, die 18-stündige Teilfastenzeit [...] zum Vergnügen zu machen." – Genau das ist es. Es fühlt sich nicht wie Verzicht an, sondern wie ein natürlicher Rhythmus, der mir mehr Energie und Freiheit gibt.

Ich bin gespannt, ob sich dein Rhythmus mit der Zeit weiter verändert – gerade wenn du, wie erwähnt, derzeit weniger Fleisch zur Verfügung hast.
#16
Rohkost im Alltag / Antw:Ernährung roh, Körper roh
Letzter Beitrag von Manfred - 18. Mai 2025, 17:55:52
Vielleicht wird mein Bedarf an Krautgemüsen und das damit verbunden vormittägliche Zufriedenheitsgefühl nicht nur durch Fleischverzehr begünstigt, sondern auch durch die Prägung des Körpers infolge früherer Übungen, bei denen ich 24 Stunden lang außer Wasser keinerlei Lebensmittel verzehrte, um anschließend auf Überlebens-Übungen oder abendlichen Rohköstler-Treffen an kostenlosen Wildkräutern, ersatzweise an Kulturkräutern und an preisgünstigen Äpfeln so viel Bedarf zu haben, daſs ich davon wesentlich mehr als sonst genüſslich essen kann.
 Der Fleischverzehr scheint mir die 15‑stündige Ganzfastenzeit, die 18-stündige Teilfastenzeit und den Kräuterverzehr zum Vergnügen zu machen.
#17
Rohkost im Alltag / Antw:Ernährung roh, Körper roh
Letzter Beitrag von Susanne - 18. Mai 2025, 11:58:14
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Besonders die Beschreibung deiner aktuellen Auswahl und Kombination der Kräuter finde ich interessant. Dass du mit der Zeit ein so fein abgestimmtes Wechselspiel zwischen scharfen, milden, bitteren und saftigen Kräutern entwickelt hast, zeigt, wie differenziert dein Körpergefühl ist.

Bei mir sieht das im Moment ganz anders aus: Ich nehme derzeit nur sehr kleine Mengen an Wildpflanzen zu mir – Wiesen-Bocksbart (Stängel und Blüten), Taubenkopf-Leimkraut (Blütenknospen) und gelegentlich ein paar Löwenzahnblüten. Das Verlangen nach größeren Mengen oder nach kräftig schmeckenden Kräutern ist fast völlig verschwunden, selbst nach Fleischmahlzeiten. Das war früher deutlich ausgeprägter – auch Bärlauch und Knoblauchsrauke habe ich in der Vergangenheit gerne gegessen, aber inzwischen ziehen sie mich überhaupt nicht mehr an.

Was du zur Zahngesundheit in Verbindung mit Missverdauung schreibst, kann ich gut nachvollziehen. Auch ich hatte früher Probleme nach ungünstigen Kombinationen. Implantate besitze ich übrigens nicht – meine Brücken und Kronen sitzen auf dem, was von den ursprünglichen Zähnen noch übrig ist. Solange das so funktioniert, sehe ich keinen Grund für Eingriffe mit Fremdmaterial im Kiefer.

Das Gorilla-Buch klingt spannend – die Idee einer instinktiven Abfolge von Mahlzeiten innerhalb einer größeren Vielfalt an natürlichen Pflanzen erinnert an manches, was ich aus der Tierbeobachtung kenne.
#18
Rohkost im Alltag / Antw:Ernährung roh, Körper roh
Letzter Beitrag von Manfred - 18. Mai 2025, 10:55:04
Auch im Kiefer steckende Stifte lehne ich als Implantate ab. Nachdem ich 1994 mich aller Amalgamplomben entledigte, brachen später auch mir Zähne ab. Weil dies oder Zahnschmerzen stets nur nach ein- oder mehrmaligen Miſsverdauungs-Kombinationen geschah, ersetzte ich den modern-roh zu Wohlfühl und Vitalität führenden Weg durch den ursprünglich natürlichen.

Zitat von: Susanne am 17. Mai 2025, 21:32:35Mich würde interessieren: Welche krautigen Pflanzen oder Wildkräuter bevorzugst du morgens oder zur Ausleitung nach Fleischmahlzeiten?

In letzter Zeit hab ich hauptsächlich Bärlauch, Fetthenne, Knoblauchsrauke, Lindenblätter, Löwenzahn, BrennNesseln, Vogelmiere und Topinambur bevorzugt.
 Vor der Wildkräutersaison bevorzugte ich Jungspinat, Rauke (Rukola), Feldsalat, Zwiebeln, Mungsprossen und AloéVera.

Der Grund meiner Gemüsemahlzeiten ist zwar nicht bewuſstes Ausleitenwollen von (im Zusammenhang mit Fleischverzehr) auszuleitenden Substanzen, aber ich vermute, daſs diese Mahlzeiten ein solches Ausleiten bewirken.

Zitat von: Susanne am 17. Mai 2025, 21:32:35Und wie gehst du mit Kräutern um, die geschmacklich sehr intensiv oder bitter sind?

Wenn mir ein Kraut wegen Sperre zu bitter oder zu scharf geworden ist, so wechsle ich zu einem milden; ebenso umgekehrt; beispielsweise: scharf → mild → bitter → saftig. Meistens kommt jede KrautArt in meinen Mahlzeitengängen nur einmal vor, sodaſs auf 4 bis 12 Gänge ebensoviele Kräuter kommen.
 Dazu angeregt hat mich die Schilderung der Ernährungsgewohnheiten der Berggorillas laut dem detaillierten und farbfotografisch bebilderten zoologischen Fachbuch »Familie 5« von Jörg Hess.

Nachdem mein Fleischvorrat nun weitgehend aufgebraucht ist und von dem hart oder scharf gewordenen Resten mir nur kleine Mengen munden, ist mein nicht-fruktaler Gemüsebedarf ziemlich zurückgegangen, weswegen mir gestern (saisonbedingt mild gewordener) Bärlauch und Topinambur genügt haben und heute Fetthenne, Knoblauchhalme und Vogelmiere.

#19
Rohkost im Alltag / Antw:Ernährung roh, Körper roh
Letzter Beitrag von Susanne - 17. Mai 2025, 21:32:35
Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag – ich finde mich in vielem wieder, insbesondere in der Haltung, Ernährung nicht als moralisches, sondern als rein pragmatisches Thema zu betrachten, das letztlich der eigenen Körperintelligenz und Erfahrung unterliegt. Auch ich strebe eine möglichst naturbelassene Lebensweise an – nicht nur in Bezug auf die Nahrung selbst, sondern auch hinsichtlich ihrer Kombination, des Zeitpunkts und ihrer Wirkung auf das gesamte Körpersystem.

Die Unterscheidung zwischen moderner Rohkostküche und ,,ultra-altmodisch roher" Ernährung finde ich sehr treffend – sie erinnert an eine ursprüngliche Form des Essens, wie sie womöglich vor jeder kulturellen Zubereitungstradition existierte. Deine Beobachtung zu Fehlverdauungen bei gleichzeitiger Aufnahme von süßem Obst und fettreichem Eiweiß ist auch mir vertraut.

Den Ansatz, Gelüsten nicht moralisch, sondern durch strukturelle Veränderungen (z. B. Tageszeit oder Lebensmittelauswahl) zu begegnen, empfinde ich als äußerst sinnvoll.

Dein Verweis auf Franz Konz ist interessant – auch wenn ich viele seiner dogmatischen Aussagen kritisch sehe, enthält sein Werk doch einige beachtenswerte Hinweise, gerade zur Wirkung bestimmter Gemüsearten auf die Verdauung. Dass du die Naturbelassenheit über das bloße ,,Naturbelassen-Sein" der Nahrung hinaus auf den ganzen Körper ausdehnst – inklusive der bewussten Vermeidung von Implantaten – halte ich für einen bemerkenswert ganzheitlichen Gedanken, den auch ich lange Zeit gepflegt habe. Implantate habe ich zwar immer noch nicht, doch mittlerweile wurden meine Zähne saniert, und ich trage Kronen und Brücken aus Keramik. Die Geschichte meiner Zahnsanierung ist im Wiki dokumentiert: Bericht: Zahnsanierung nach Umstellung auf instinktive Rohkost

Mich würde interessieren: Welche krautigen Pflanzen oder Wildkräuter bevorzugst du morgens oder zur Ausleitung nach Fleischmahlzeiten? Und wie gehst du mit Kräutern um, die geschmacklich sehr intensiv oder bitter sind?
#20
Rohkost im Alltag / Antw:Ernährung roh, Körper roh
Letzter Beitrag von Manfred - 14. Mai 2025, 13:22:38
(Weil die Antworten zu "Rohkost mit einem überwiegenden Anteil tierischer Lebensmittel" schon sehr viele geworden sind, hab ich ein neues Thema eröffnet)